Samstag, 23. Mai 2009

Sarntaler Runde (Brenner-Penser Joch-Jaufenpass-Brenner)

Die wiedergewonnene Freiheit des Automobils gibt mir die Möglichkeit: Morgens um 7 Uhr parke ich am Brenner und lasse mich erst mal durch das eiskalte Etschtal bis Sterzing hinunter rollen. Die ersten Höhenmeter zum Penser Joch bringen dann die ersehnte Wärme und ich genieße den Tanz bis zur Passhöhe. Nach anderthalb Stunden Anstieg folgt die vorsichtige Abfahrt ins Sarntal, erste Rennradler kommen mir entgegen. Immer heißer wird es auf dem Weg nach Bozen und die Suche nach Brunnen zum Auffüllen der Trinkflasche beginnt.
Kurz vor Bozen nerven die unzähligen, zwar kurzen, aber unbeleuchteten Tunnel in Verbindung mit dem regen Verkehr. Die Abzweigung nach Meran ist bald gefunden, eine Wasserstelle hingegen immer noch nicht. Zwischen Bozen und Meran wird die Hitze nun unangenehm und ein bisschen Orientierungssinn ist gefragt, um nicht unversehens auf der Autobahn zu landen.
Schließlich, der richtige Weg gefunden und die Wasserflasche an einer Tankstelle aufgefüllt, gehts weiter nach St. Leonhard. Die Hitze macht das Fahren mühsam, die Leichtigkeit des ersten Passanstieges ist vorbei. Im Passeiertal mehrt sich die Zahl der Brunnen am Wegesrand glücklicherweise, dennoch kostet mich der Jaufenpass viel Mühe. Auf etwa 1800 m, kurz unter der Passhöhe, zwingt mich Schwindel zum Absteigen. Nach einer knappen Stunde, die ich halb sitzend, halb liegend in der Serpentine verbringen, habe ich mich soweit erholt, dass ich langsam, aber stetig das letzte Stück des Anstieges bewältige.
Die Abfahrt vom Jaufenpass kann ich schon wieder ein bisschen genießen, vor allem aber, weil ich weiß, jetzt liegt nur noch der Schlussanstieg zum Brenner vor mir. Die letzten 450 Höhenmeter ziehen sich, aber dann, nach gut 9,5 Stunden Fahrzeit sehe ich mein Auto wieder.
Insgesamt eine eindruckvolle, landschaftlich sehr abwechslungsreiche Tour, wenn man vom flachen Teilstück zwischen Bozen und Meran absieht.

Zu den Daten: 184 km, ca. 4200 Hm, 9:35 Fahrzeit.
Was ich dabei hatte: Trinkflasche 0,5l Wasser, Windjacke, Ärmlinge
Was gefehlt hat: ESSEN und die 2. Trinkflasche, um die "trockenen Streckenabschnitte" besser zu überbrücken.

Montag, 11. Mai 2009

Kühtai

Ein freier Vormittag will genutzt werden, also fahre ich die Schneegrenze zu erkunden. Auf wohlbekannten Wegen, aber dieses Jahr zum ersten Mal geht's über Kematen ins Sellraintal. Bis Gries bin ich warmgefahren, die anschließende Rampe ist trotzdem immer wieder beeindruckend. Ist der Rhythmus aber erst mal gefunden, liegt die Kreuzlehn schnell hinter mir und bald schon zeigt sich Haggen. Erst zwei Wochen zuvor war dies der Ausgangspunkt für eine Skitour auf den Zwieselbacher Rosskogel.
Kurz darauf werden schon die Lawinengalerien unterhalb der Passhöhe sichtbar. Wegen Bauarbeiten in diesem Bereich wurde ein Ampelschaltung eingerichtet, noch mehr stört allerdings das geschotterte Teilstück unterhalb der ersten Galerie, das ich nur mit Vorsicht und etwas flauem Gefühl befahre. Nach fast 10.000 km pannenfreiem Rennradeln habe ich keine Lust auf Reifenflicken. Alles geht gut und nach etwa 1:50 h ab Kematen ist der höchste Punkt der Straße erreicht. Ein Blick zum Finstertaler Stausee (Photo) zeigt, dass eine Fortsetzung der Tour heute noch nicht möglich ist.

Zu den Daten: 80 km, ca. 1700 Hm, knapp 4 h Fahrzeit.

Sonntag, 3. Mai 2009

Innsbruck-Jaufenpass-Innsbruck

Die Sonne lockt, der Schnee schmilzt, ein neues Ziel ist fällig: Für heute habe ich den Jaufenpass auserkoren, so nah (naja), und doch noch unbekannt. Nach einem gemütlichen Frühstück und Zusammensuchen der Ausrüstung (warum dauert das eigentlich immer so lang??) fahre ich kurz vor Mittag los. Über Innsbruck ist der Brenner schnell erreicht, die Temperaturen sind schon angenehm. Ab Sterzing erobere ich mir Neuland mit dem Rennrad. Die Steigung ist sanft und stetig, der Verkehr nur mäßig, also schalte ich auf Autopilot und lasse fahren. Erst bei der Waldgrenze beginnt es kühl zu werden. Die Schneemaßen nahe der Passhöhe, die nach 3:40 h von Innsbruck erreicht ist, sind noch immer beeindruckend.Selbst der Blick von der Passhöhe nach Süden ins Passeiertal mutet noch etwas winterlich an.
Auf der Abfahrt wird's empfindlich kühl, jede Serpentine bringt mich jedoch wieder der Wärme des Etschtales näher. Der Blick von Kalch auf den Gegenhang (links).
Von Sterzing über den Brenner zurück ins Wipptal ist der weniger attraktive Teil der Strecke, gehört aber zu solchen Touren auch dazu. Ab Matrei schließlich wirds auf der alten Römerstraße über Ellbögen wieder ruhiger und rennradgeeigneter.

Zu den Daten: 145 km, ca. 2700 Hm, ca. 6:50 Fahrzeit.
Was ich dabei hatte: 0,5 l Wasser, Ärmlinge, Beinlinge, Windjacke; Kamera